Auslandaufenthalt bei Beat Mändli in den USA
Unser Vereinsmitglied Nadine Benz verbrachte im Winter zwei Monate bei Beat Mändli in Florida. Wir durften ihr ein paar Fragen zu ihrem Aufenthalt stellen. Lest selbst, wie es ihr gefallen hat.
Wie bist du auf die Möglichkeit gestossen, bei Beat Mändli im Ausland zu trainieren?
Ich habe bei einer Kollegin auf Instagram gesehen, dass sie bei Beat Mändli einen Auslandaufenthalt macht und fand ihre Bilder immer sehr beeindruckend, wie sie unter den Palmen reitet. Ich wollte unbedingt auch erleben, wie das so ist. Ich habe mich dann direkt bei Beat Mändli beworben und erhielt die Möglichkeit, im November und Dezember für 2 Monate bei ihm auf der Anlage zu lernen und ihn auf Turniere zu begleiten.
Was hat dich dazu motiviert, diesen Auslandaufenthalt bei Beat Mändli zu machen?
Die Motivation lag darin, den Reitsport auf einem höheren Niveau zu erleben und selbstständig Erfahrungen in einem anderen Land zu sammeln. Die Verbindung von Reisen und Reiten war für mich besonders reizvoll. Zudem fand ich es super, dass Beat Mändli einen grossen Bezug zur Schweiz hat und sehr bekannt ist. Er ist auch in Amerika extrem begehrt und hat sehr viel Erfahrung.
Was genau waren deine Aufgaben im Stall von Beat Mändli? Für was warst du zuständig?
Meine Hauptaufgaben lagen in der Pflege der Pferde. Ich hatte die Möglichkeit, verschiedene Pferde zu reiten und konnte wertvolle Erfahrungen für meine Rückkehr in die Schweiz sammeln.
Welche neuen Fähigkeiten oder Erfahrungen hast du während deines Aufenthalts bei Beat Mändli erworben?
Durch Tipps und Reitstunden von Beat Mändli konnte ich meine reiterlichen Fähigkeiten erweitern. Auch das Beobachten von Beat Mändli beim Reiten war extrem spannend und eröffnete mir eine ganz andere Welt des Reitens. Mir ist noch mehr bewusst geworden, wie wichtig die Dressurarbeit ist. Seit der Rückkehr aus den USA lege ich bei der Arbeit mit meinem eigenen Pferd noch mehr Wert auf Übergänge und Seitengänge und dass ich ruhiger und mit feineren Hilfen reite. Die Abwechslung macht es aber aus. Ich gehe nach wie vor oft ins Gelände – was wir übrigens auch in Florida häufig gemacht haben.
Mein persönlicher Horizont hat sich durch den Kontakt mit anderen Leuten aus dem Pferdesport erweitert, da diese eine ganz andere Sichtweise auf den Reitsport haben. Die Unterschiede zwischen dem Reitsport in Amerika und in der Schweiz waren allgemein faszinierend. Die Reitsportanlagen in den USA sind deutlich grösser und äusserst eindrucksvoll gestaltet. Alles ist sehr schön dekoriert und die Bedingungen sind perfekt. Das Gefühl, unter Palmen zu reiten, während es in der Schweiz schneit, ist ebenfalls sehr besonders.
Wie hast du dich während deines Aufenthalts mit Beat Mändli verstanden? Gab es bestimmte Charakterzüge oder Eigenschaften an ihm, die dich besonders beeindruckt haben?
Seine Disziplin und Genauigkeit haben mich besonders beeindruckt, sowohl beim Reiten als auch bei allen anderen Aufgaben rund um den Stall. Jeder Schritt war durchdacht und unglaublich gut organisiert. Ich habe mich sehr gut mit Beat verstanden. Er ist sehr menschlich und hat uns immer sehr unterstützt. Der Abschied ist mir deshalb umso schwerer gefallen.
Gab es ein bestimmtes Erlebnis oder eine besondere Situation, die dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Sieg im 3-Sterne Grand Prix in der einzigartigen Kulisse von Ocala. Die Anlage dort mit den vielen Sandplätzen, Hallen und Ställen war sehr beeindruckend. Wir waren in der Adventszeit dort und alles war auch noch sehr schön dekoriert.
Was hat dir am meisten an deinem Aufenthalt gefallen?
Die Vielfalt der Ställe, die einzigartigen Pferde und die wunderschöne Atmosphäre in Florida haben mir besonders gefallen. Alles schien dort speziell für Reiter gemacht zu sein, im Gegensatz zu unseren Verhältnissen in der Schweiz. Es gibt zum Beispiel 3 verschiedene Strassen: Einen Sand-Weg für Pferde, eine Strasse für Caddies und eine für Autos.
Welche Unterschiede hast du zwischen Turnieren/dem Reitsport allgemein in der Schweiz und in den USA festgestellt?
Der Reitsport spielt in den USA eine überdimensional grosse Rolle und ist viel einzigartiger als in der Schweiz. Zum Beispiel finden in Wellington seit Mitte Januar während rund 15 Wochen von Mittwoch bis Sonntag immer Turniere statt. Alles ist strukturiert, geordnet und geregelt, damit man seine Turnier- und Abreitplätze problemlos findet.
Gab es Herausforderungen während deines Aufenthalts bei Beat Mändli und wie bist du damit umgegangen?
Das Wissen, dass so teure und gute Pferde im Stall stehen, war sehr beeindruckend. Da macht man sich noch einmal mehr Gedanken, wenn man durch den Stallgang läuft, um sicherzugehen, dass es den Pferden gut geht.
Hat dieser Auslandaufenthalt bei Beat Mändli deine langfristigen Ziele oder Pläne im Reitsport beeinflusst?
Als ich in Florida war, habe ich natürlich über meine Ziele im Reitsport nachgedacht. Doch zurück in der Schweiz findet man sich schnell im Alltag und in der Realität wieder. Der Traum verblasst rasch. Die Art des Lebens und Reitens in den USA ist in der Schweiz kaum umsetzbar. Dennoch hat mich der gesamte Aufenthalt mit zahlreichen bereichernden Begegnungen und Menschen persönlich stark geprägt und stolz gemacht, dass ich diesen Traum eigenständig verwirklicht habe. Die Erfahrung, allein gegangen zu sein und sich getraut zu haben, hat zu vielen wertvollen Freundschaften geführt. Es ist etwas, das man für sich selbst tut und was einem niemand mehr nehmen kann – darauf bin ich sehr stolz.
Gab es ein Tier im Stall von Beat Mändli, das dir besonders ans Herz gewachsen ist und wenn ja, warum?
Ich habe mich in eine charakterstarke Fuchsstute «verliebt», sie ist mir extrem ans Herz gewachsen. Ich konnte alles mit ihr machen und sie liebte es, wenn ich mir Zeit für sie nahm. Der Abschied von ihr fiel mir schwer, und ich denke oft mit vielen schönen Erinnerungen an sie zurück.
Würdest du so einen Aufenthalt weiterempfehlen und weshalb?
Ich würde einen solchen Aufenthalt jedem empfehlen, insbesondere weil er die Möglichkeit bietet, verschiedene Perspektiven zu entdecken und die eigene Selbsteinschätzung zu fördern.
Vielen Dank Nadine für das Interview.